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 Kirche & Marktplatz

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Tenjin
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Tenjin


Titel : The White Wizard
Herkunft : Nazlóre, Königreich Platina
Alter : 1173 Jahre
Rasse : Mensch
Beruf : Meistermagier des Weißen Ordens
Ort : Das Gebirge von Kyrilvár, Wald am Berghang
Link : Charakterbogen

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BeitragThema: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyDi Aug 24, 2010 5:31 am

Kirche & Marktplatz 06medievalcity

Der Markt liegt im Osten nahe der Glemm und ist das Herz der Stadt. Hier summt und brummt es Tag für Tag vor Geschäftigkeit. Die Händler rufen ihre Waren aus und feilschen mit ihren Kunden, Kinder huschen lachend zwischen den Ständen durch und geben ihr Taschengeld aus. Straßenkünstler zeigen ihre Fertigkeiten und man hört den neuesten Klatsch und Tratsch. Überall riecht es nach Leckereien und was man auch braucht, ob nun Nähsachen oder einen Dolch, hier findet man es garantiert.
Einst kamen Priester des Namenlosen nach Wyrmhausen, sie ließen die Kirche errichten und begannen zu predigen. Jedoch wollte hier niemand ihr Gerede über Todsünden und Keuschheit hören. Es dauerte eine ganze Weile doch schließlich gelang es den Einwohnern diese Störenfriede zu vertreiben. Ein Ortsfremder, der die Kirche heutzutage betritt, würde wohl glauben daß sie einfach als Markthalle genutzt würde. Doch das stimmt so nicht ganz. Die Einwohner Wyrmhausens sind nicht unreligiös, jedoch ist ihre Religion eher eine Art Lebenseinstellung, die auf den Interessen und Verhaltensweisen des Wyrm beruhen. Der Wyrm aß gern und er liebte schöne Dinge, also halten es die Wyrmhausener genauso. Es verwundert also nicht, daß der Markt um und in ein Gotteshaus plaziert wurde. Nur die Stände mit den schönsten Dingen und dem besten Essen dürfen in der Kirche stehen. Buden mit eher nützlichen Dingen oder auch jene, die Schmutz verbreiten wie z.B. solche mit Tieren, müssen draußen bleiben. Und es gibt tatsächlich ein paar Priester. An bestimmten Tagen werden die Stände im Inneren der Kirche geschlossen und die Leute strömen nur so hinein, um erneut die Geschichte des Wyrm und seines menschlichen Freundes zu hören, die zugleich die Gründungsgeschichte der Stadt ist. Gepredigt wird unter anderem, daß Starke die Schwachen beschützen sollen und daß nicht jedes Wesen, daß wie ein Monster aussieht, auch im Herzen eines sein muß. Stets hieran erinnert werden die Besucher durch eine lebensgroße Statue an der Stirnseite der Kirche, die Ritter Ignaz zeigt wie er dem Wyrm, dessen Körper an der Wand entlang einmal rund um das gesamte Innere des Gebäudes reicht, freundschaftlich die Hand auf den Kopf legt und dabei lächelt.

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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptySa Sep 04, 2010 1:59 pm

[cf: Wyrmhausen | Der Hafen]

Ragnar war bereits zur Hälfte aufgetaucht, doch nun musste er irgendwie seine Hinterbeine und seinen Schwanz ebenfalls an Land befördern. Da seine Vorderbeine bei weitem nicht so stark waren wie seine hinteren, konnte er sich nicht einfach darauf abstützen und die Schräge des Ufers erklimmen und der Boden war nicht hart genug, um stabilen Halt darauf zu finden. Das Gehen war nämlich ein Balanceakt für Ragnar, den er nur dank seinem als Stabilisator dienenden Schweif bewältigen konnte. Er verfiel ins Grübeln darüber, wie er dieses Problem am besten lösen konnte.
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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyMo Sep 06, 2010 4:11 pm

[cf: Wyrmhausen | Der Hafen]

Ruhige Schritte brachten ihn schließlich vom Hafen zum Marktplatz. Dort blickte er sich erstmal um und entdeckte schließlich den Wasserdrachen. Dieser wollte anscheinend das Wasser verlassen. Also ging er auf den Wasserdrachen zu. Er hatte dadurch das er immernoch nass war auf seinem weg einige Wassertropfen und pfützen hinterlassen das war ja aber nicht weiter schlimm. Nach einigen Minuten und Schritten stand er dann am Ufer. Dann ging er dorthin wo der Wasserdrache versuchte aus dem Wasser zu kommen.
Er hielt dem Wasserdrachen die Hand hin.

"Kann ich dir helfen", fragte er den Wasserdrachen freundlich.

Er blickte den Wasserdrachen aus seinen im Moment Katzenartigen Pupilen an. Er wusste nicht ob der Wasserdrache seine Art kannte oder nicht. Im Moment war es ihm aber egal. er wollte jetzt ja freundlich sein und dem Wasserdrachen aus dem Wasser helfen. Auch hatte er ihm Moment eher klauen wie er es sonst immer wenn er in dieser Gestalt Fische jagte hatte. Er lächelte sachte, aber doch war er etwas nachdenklich.

"Wie hat es dich hierher verschlagen", fragte er dann doch.

Denn er war sich nicht so sicher gewesen ob er das nun fragen sollte er hatte sich dann doch schließlich dafür entschieden den andern zu fragen.
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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyMo Sep 06, 2010 7:01 pm

Bevor dem Drachen endlich die rettende Idee kam, verging eine Weile. Er hatte erst vor kurzem das Wasser zum ersten Mal vollständig verlassen und war darin noch nicht sonderlich erfahren geschweige denn geschickt. Außerdem war dieser Untergrund sehr viel lockerer als er es sonst gewesen war, daher konnte er nicht auf eine Erinnerung zurückgreifen um das Problem zu lösen. Als er nach einer Weile seine Umgebung wieder bewusst wahrnahm, erblickte er überrascht den Mann, den er vorhin im Wasser gesehen hatte. Jener war klitschnass und ständig tropfte irgendwo an ihm Wasser zu Boden. Kein Wunder, hatte er doch höchstens vor ein paar Minuten die Glemm verlassen. Verwunderlich war jedoch die ausgestreckte Hand, die er dem Drachen hinhielt. Er maß nicht einmal zwei Meter und war mit Sicherheit ein Fliegengewicht verglichen mit Ragnar, was genau gedachte jener also zu tun? Nichtsdestotrotz zeugte diese Geste von Hilfsbereitschaft und sorgte für einen guten ersten Eindruck. Der Wasserdrache lehnte das Angebot dankend ab.

„Ich glaube nicht, dass du in der Lage wärst mich herauszuziehen, aber vielen Dank für deine Hilfe, ich weiß das sehr zu schätzen. Ich habe schon eine Idee, wie ich hier herauskomme. Tritt lieber ein Stück zurück“

Gesagt, getan. Ragnar konzentrierte sich auf das Wasser der Glemm hinter ihm. Einen Moment lang geschah nichts, dann wurde bereits eine kleine Wellenbewegung senkrecht zur Fließrichtung deutlich. Größer werdende Wellen schwappten gegen das Ufer und der Wasserdrache versuchte, die richtige davon zu erwischen. Schließlich stieß er sich synchron mit dem auf das Ufer schwappende Wasser vom Grund ab und überwand ein gutes Stück abschüssigen Boden. Als das Wasser wieder zurückging und seine Füße den Boden berührten, bemerkte Ragnar den Fehler in seinem Plan. Er konnte sein Gleichgewicht nicht rechtzeitig finden und fiel auf die Seite. Glücklicherweise nicht in die Richtung, in der der Mann stand, denn das hätte unschön enden können. Seufzend warf er sich herum auf seinen Bauch und drückte sich vom Boden ab. Diesmal fand er die Balance. Dreck und Matsch, die an ihm hafteten entfernte er auf eine einfach Weise. An Land umgab er seinen Körper stets mit einer dünnen Schicht Wasser und die Fremdkörper ließ er einfach zu Boden tropfen. Stark nach vorne gebeugt wandte er seinen Kopf in Richtung des hilfsbereiten Fremden. Sein Schweif ahmte die Bewegung punktsymmetrisch zu seiner Mitte nach.
Der Mann, der vor ihm stand, hatte auffällige Augen. Geschlitzt waren die Pupillen, ähnlich denen von Katzen. Ragnar registrierte dieses Merkmal überrascht, denn er kannte es nur zu gut. So sahen die Augen eines Dragmer aus, ein weiterer Bewohner von Cértrûi, dem Wasserplaneten. Was er wohl hier in Wyrmhausen zu suchen hatte? Es war jedoch am Drachen, zuerst auf diese Frage zu antworten.

„Nunja, ich war neugierig auf den Rest der Welt. Ich habe erst vor kurzem das Wasser von Cértrûi verlassen und bin bald darauf durch das Portal nach Neor gereist. Hier habe ich von einem Zirkus gehört, der einen unheimlich guten Ruf inne hat. Ich würde mich ihm gerne anschließen und zur Zeit soll er in dieser Stadt zu Gast sein. Ich hoffe, ich habe ihn nicht verpasst. Ich würde gerne jemanden haben, der mich auf meiner Reise begleitet und noch dazu könnte ich ein Lächeln auf Gesichter zaubern, wenn ich ein paar Kunststücke vorführe.
Wie sieht es bei dir aus? Du bist doch ein Dragmer, nicht wahr? Also stammst du auch vom Wasserplaneten, genau wie ich. Wie kommst du hierher?“

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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyDi Sep 07, 2010 6:35 pm

Er war wirklich unvorsichtig gewesen mit seinen 1 meter und 75 Zentimeter einen großen wasserdrachen die Hand zu hochhelfen anzubieten. Dieser hätte ihn warscheinlich einfach ins Wasser gezogen. Auch war er ja körperlich nicht so stark.
Seine Augen wurde nachdem der Wasserdrache ihn als Dragmer wieder normal schließlich waren seine Augen doch wirklich auffällig. Wenn man nicht wusste das es seine Art gab, konnte man ihn für ein Katzenwesen halten. Aber er war ziemlich das Gegenteil zu einem Katzenwesen, schließlich war er ein Wasserwesen.

"Ich. Ich habe Cértûi schon vor einigen Jahren verlassen. Ich wollte die anderen Welten kennenlernen ich war neugierig auf die anderen Völker und habe mich dann hier für eine Weile auf Neor niedergelassen. Zurzeit bin ich wieder auf Reisen. Aber ein Ziel habe ich nicht, eigentlich klingt das mit dem Zirkus ziemlich interesant. Und der soll hier in der Stadt sein", fragte er nách.

"Achja, ich vergass mich vorzustellen. mein Name ist Kuroi. Kuroi Yami no Mizu", sagte er zu dem Wasserdrachen.
"Und wie ist euer Name", fragte er höflich.

Sein Verhalten unterschied sich ziemlich von dem eines Mer. Er war eher ruhig und vorsichtig. Aber er wusste der Wasserdrache würde ihm nichts tun, den dieser viel sozusagen in die Seeschlagen Kategorie und diese taten weder den Mer noch den Dragmer etwas.
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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptySa Sep 11, 2010 8:52 pm

Nachdem Ragnar endlich eine stabile und gemütliche Haltung gefunden und eingenommen hatte, richtete er sich noch ein wenig her. Die dünnen Flügel, die bisher fast schlaff heruntergehangen hatten, wurden aufgerichtet bis sie fast senkrecht zu seinem Rücken standen. Das Sonnenlicht schien durch sie hindurch betonte das schön anzusehende Farbspiel in ihnen. Zusätzlich stellten sich alle Flossen auf, wodurch die ganze Gestalt noch an Imposanz gewann.
Mit einem freundlichen Glitzern in den Augen kommentierte der Drache die Worte des Dragmer.

„Da scheinen wir uns ja gar nicht so unähnlich zu sein. Gleiche Heimat, gleicher Antrieb, die gleiche Liebe zum Wasser und beide haben wir recht lange Namen.“ Er lachte. „Ich bin Ragnar Eskil Sharif. Ragnar reicht vollkommen. Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Kuroi. Und eine Bitte: Sag einfach 'du'. Ich finde alles andere distanziert zu sehr.“

Auf der Brücke hatten sich einige Schaulustige eingefunden, die das außergewöhnliche Wesen betrachteten. In anderen Städten hätte man die Ankunft eines Wasserdrachen wohl nicht auf die leichte Schulter genommen, doch die Gründungsgeschichte von Wyrmhausen hatte seine Bewohner gelehrt, dass ein furchterregendes Äußeres noch lange keine Rückschlüsse auf das Innere eines Wesens zuließ. Sie bewunderten viel mehr die Gestalt des Drachen und seine Farben, die Farben des Meeres. Auf dem Marktplatz hatte man ihn noch nicht entdeckt, da ein paar Bäume die Sicht versperrten.

„Also ich weiß, dass Wyrmhausen zu den Zielen des Zirkus gehört. Allerdings dürfte er bald aufbrechen, wenn er nicht schon fort ist. Deswegen will ich keine Zeit verlieren. Wenn du mich begleiten willst, kannst du das gerne tun.“

Mit diesen Worten machte Ragnar sich auf den Weg und trat hinter den Bäumen hervor. Ein Raunen ging durch die Menge der Menschen auf dem Markt. Ragnar ließ seinen Blick schweifen und bahnte sich vorsichtig seinen Weg über den Platz, darauf bedacht, niemanden aus Versehen umzustoßen. Nicht zuletzt dank seiner Größe erreichte er bereits nach wenigen Schritten eine Ecke. Dort befand sich ein Stand, an dem es seltsam riechende Früchte zu kaufen gab. Im Moment standen keine Kunden an, daher beschloss er, den Verkäufer nach dem Weg zu fragen. Beim Anblick des gehörnten Kopfes, der sich unter das Dach des Standes schob, schreckte der Händler zunächst zurück.

„Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin auf der Suche nach einem Zirkus, der meines Wissens hier ist oder war. Weißt du etwas darüber? Ist er noch hier und wenn ja, wo finde ich ihn?“

Nach anfänglichem Zögern gab sich der Verkäufer einen Ruck und beantwortete die ihm gestellten Fragen. Er lachte sogar über sein Erschrecken, als er merkte, dass er ein äußerst friedliches Wesen vor sich hatte. Da der Drache seine Waren neugierig musterte, bot er ihm außerdem ein Stück davon an. Ragnar nahm das Angebot dankend an und probierte die exotische Frucht. Sie schmeckte mehlig, doch ihr Nachgeschmack war sehr erfrischend. Nachdem er sich erneut bedankt hatte, zog der Drache seinen Kopf unter dem Dach hervor. Prüfend blickte er um sich, ob Kuroi ihm folgte oder nicht.


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Rieve

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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyDo Apr 14, 2011 1:24 pm

[cf: Nazlore, Venziana die Hauptstadt]

War es bewiesen, dass ein Mensch, der tötete, im Laufe seines Lebens verrückt wurde? Trieben ihn die Angstschreie seiner Opfer tatsächlich in den Wahnsinn oder den Selbstmord?
Triebe... Antrieb.
Rieves einziger Antrieb waren die Schreie der Opfer. Nicht ihrer Opfer... derer, die sie Nacht für Nacht rächte.

Schweigend zog sie die Knie weiter heran an ihren kalten Körper und schlang die Arme darum. Auch der Mantel hielt die Kälte nicht mehr ab, niemand würde sie aus dieser Kälte befreien können. Alles erschien gefroren in ihren Augen, alles war eisig, egal was sie berührte, sie fühlte nur Kälte.
Sie war seit ein paar Stunden erst wieder auf ihrem Heimatplaneten, nachdem sie dieses Mädchen mit der süßen Rache eines Engels getröstet hatte. Eines Engels? Wie hatte sie sich anmaßen können? Nur weil sie Flügel trug, machte es sie nicht heilig. Vielmehr waren es verfluchte Federn, die sie in den Lüften hielten. Alles an ihr war ein einziger Fluch aus dem sie nicht entkam.

Gedanken. Denken. Es bekam ihr nicht. Vollkommen reglos kauerte sie unter dem Treppenabsatz. Nur spärlich beleuchteten sie die Sonnenstrahlen eines weiteren herrlichen Tages in Wyrmhausen. Um sie herum schallte lautes Kinderlachen und das Feilschen der Händler, doch Rieves Kopf nahm nichts von allem wahr. Vollkommen isoliert von der Umwelt kauerte sie in ihrer Ecke. Ihre ganz eigene kleine Ecke, in der niemand sie berühren konnte, in der sie sicher vor der Kälte war. Ihre allzu fluchbeladene kleine, dunkle Ecke, in der das wärmende Licht keine Wirkung auf den toten Körper hatte, den sie mit sich herumschleppte.
Doch... wie konnte sie die Kälte spüren, wenn sie gleichzeitig keine Wärme empfand?
Der leere Ausdruck in ihren Augen verschwand allmählich, während ein Seufzen über ihre Lippen glitt. So schnell wollte sie nicht zurück zu der Dämonin. Eine Rückkehr bedeutete nur mehr Aufträge, mehr Morde, mehr Schreie.
Würde sie niemals aus diesem Kreise austreten können? Oft verlor sie ihren Glauben an sich. Viel zu verzerrt war ihr Bild von der Welt, war es Recht? Unrecht? Half sie, indem sie rächte?
Ihr kindliches Gehirn konnte die Boshaftigkeit ihres Handelns nicht verarbeiten. Rieves Erfahrung mochte wachsen doch das Empfinden blieb das selbe. Und solang diese verzweifelten Mädchenschreie ihre Kraft waren, das, was sie am Leben hielt - wenn man es denn leben nennen konnte – würden auch die Handlungen die selben bleiben.
Leben... eigentlich tat sie das schon lang nicht mehr. Doch lieber fristete sie ihre Tage in ewiger Kälte, als zu verschwinden.

Enger noch als zuvor schlossen sich Rieves Arme um ihren Körper. Die Angst... Rieves größte Angst... Vergessen, dass man existierte. Diese Welt wollte sie nicht verlassen, nicht, um in eine Zeit zu gelangen, die ihr vollkommen ungewiss erschien. Für diese Existenz, die sie besaß, würde sie über Leichen gehen. Leichenberge... und das seit Jahrzehnten. Das war ihre Heimat... eine Welt, in der sie seit 100 Jahren mordete, um selbst zu überleben... angetrieben von der Suche zu einem Mann, der wohl längst verschieden war. Doch würde Rieve das nicht realisieren. Und die Dämonin würde es ihr auch nicht erzählen. Wie käme sie denn auch dazu...

Ein leichtes Zittern durchfuhr Rieves Körper und langsam erwachte sie aus ihrer starre, nahm das Licht, die Stimmen und auch die Schatten wieder wahr, die vorher alle zu einer einzigen, eisblauen Masse verschwommen waren, in dessen Mitte sie sich befunden hatte. Allein.
Leicht lockerte sie den Griff und ließ die Arme schließlich vollkommen von ihren Knien hinab rutschen. Ihre Linke landete dabei sacht auf der kleinen Tasche, die neben ihren kleinen Lackschuhen stand. Zögernd umfassten ihre zierlichen Finger den Saum der Tasche und zogen sie nah zu ihren Hüften, um sie schließlich auf ihren Schoß zu hieven. Langsam löste sie den schließenden Riemen und schlug die Tasche auf.
Ihr entgegen streckte sich die Papiertüte mit den Bonbons, die sie von diesem merkwürdigen, Grünhaarigen Mädchen bekommen hatte, das so unglaublich warme Augen hatte. Was sie wohl gerade tat? Rieve schämte sich ein wenig dafür, sie einfach so stehen gelassen zu haben. Bedacht, die Tüte nicht zu vergessen, legte sie sie auf ihre Schuhe und betrachtete den restlichen Inhalt ihrer Tasche.
...der Anhänger... Vorsichtig hob Rieve ihn, zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt, vor ihr Gesicht und bewegte ihn ein wenig, sodass sich das wenige Sonnenlicht, dass sie erreichte, in dem kleinen, roten Stein fangen konnte. Wie echte Blutstropfen, dachte sie wieder und lächelte verträumt.
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Luor

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Herkunft : Nicht bekannt
Alter : 16 - 18
Rasse : Katzen-Halbdämon
Beruf : Streuner
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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyFr Apr 22, 2011 8:29 pm

[Einstiegspost]

Wyrmhausen... Eine wahrlich schöne Stadt... und gut selbst zu den Armen... Dem Alten wärs hier um einiges besser ergangen..., dachte sich der junge Luor, ein Kind wie jedes andere, so könnte man meinen. Doch mitnichten, mitnichten! Der Junge war kein Junge im menschlichen Sinne. Zumindeste nicht im reinen, denn seinen Körper teilten sich Mensch und Dämon. Ein Mischling, ein Bastard, ein Halbdämon, ein Hanyo... Lediglich ein Bruchstück von Begrifflichkeiten, die seinen Körper beschreiben konnten, sowohl freundlich, als auch boßhaft, mit Hass und Abscheu erfüllt.
Man hatte ihn hier, in dieser Stadt, in der alles bunt und voller Troubel war, in der jeder Glücklich zu sein schien, selbst nocht der Ärmste der Armen, hier, in dieser sonderbaren Stadt, um einiges besser aufgenommen, als er geglaubt hatte, wo er doch anderorts so verdammt war, so erniedrigt, und zu machtlos, sich gegen seine Peiniger und die Pein selbst zu erheben. Keine Verleumdung, keine Anfeindung... Jene Leute hier haben sich alle eher gefreut, als sie meine kätzischen Körperteile wahrnahmen, entdeckten. Anderorts wurden die Kinder von der Straße geholt und ins Häusl gesperrt, als mich die Mütter sahen! 'Bestie', 'Monster', 'Missgeburt' hatte man mich genannt...
Er seufzte einmal tief, ohne Halt, ohne Freude.
Seit einem halben Monat bin ich schon hier... Zwei Wochen voller Ruhe, voller Erholung, und vor allem, voller Frieden.... Er blickte über den Marktplatz, während er neben einem Obststand saß und sich ausruhte, während seine Nase den unangenehmeren Gerüchen des Platzes in den wohligen Düften der Früchte zu entfliehen suchte, was jedoch aufgrund der penetranz ersterer nicht zu Erfolg führte. Für den Besitzer hatte der Junge heute die Kisten geschleppt, eine Arbeit für die sich der Mann bedankte, was jedoch dem Mischling ein paar Münzen einbrachte, damit er sich etwas zu essen besorgen konnte. Essen, neben Wasser und Luft das Wichtigste zum überleben. Das war das größte Problem welches er hatte, die Missachtung und seine Ärmlichkeit wahren dagegen eine Fliege im Vergleich zu einem Elefanten. Geschlafen hatte er schon immer auf der Straße, das machte ihm nichts weiter aus, aber ohne genug Nahrung, ohne genug Nährstoffe... da hatte jeder Probleme, egal ob Mensch, egal ob Dämon, und seie er auch noch so Mächtig. Natürlcih ebenso auch jeder Halbdämon, und jedes andere Wesen, welches unter den Sternen wandelte.
Luors Schweif peitschte über die Pflastersteine hinter ihm, als ein Karren vorbeirollte und ihm eine Wolke aus Staub entgegentrieb, die ihm in den Augen brannte, den Hals kratzte und zum Husten führte. Die Ohren zuckten sowieso schon beständig unter dem Krach auf dem Platze, da brauchte er nicht noch mehr körperliche Einschränkungen.
Hach, was wäre er manchmal gerne eine Wilde Katze, ein Löwe vielleicht, der König der Tiere. Er müsste sich nicht darum sorgen, wie er sich in einer Gesellschaft Essen besorgen sollte. Als Löwe jagte man einfach und aß, was man erlegte, oder tat sich an einem Kadaver gütig. Doch leider war ein totes Tier, an dem schon die Fliegen leckten für den Magen eines Kindes von Mensch und Dämon ungenießbar, denn das Menschenblut verringete die Kraft des Mages erheblich. Auch war sich Luor keinesfalls sicher, ob der Magen eines Dämons darauf ausgelegt war Verwesendes aufzuspalten.
Der junge Halbdämon hätte nun bis zum nächsten Morgenrot weiter darüber Sinnieren können, ob das Verdauungsorgan des Dämons dazu in der Lage war, oder nicht, wenn nicht seine Augen am gegenüberliegenden Ende des Marktes ein Leuchten erspäten. Ein Leuchten, so rot, wie der Saft eines Lebewesens das nicht Pflanze ist, oder wie die Sonne wen sie zu Grabe geht, nur um nach der Dunkelheit wieder aus jenem hervorzutreten. Dieses Licht, dieses Leuchten erweckte die Instinkte der Katze, der Jagdinstinkt, die Neugierde, das Verlangen zu wissen, was es hervorrief. Die Katze wollte es sehen, es riechen, es fühlen, es schmecken. Der Mensch wehrte sich, wollte nicht, war zu faul um sich dem neuen Rätsel zu stellen, wo das alte nicht gelöst war, auch wenn es noch nicht lösbar war, da der Dämon fehlte, der es aufklären konnte. Doch die Katze in ihm, welch Wunder, gewann, denn bei einem Wettstreit um den größeren Dickkopf würde jede Katze als Sieger hervortreten, so lange sie denn nur wolle.
Geschwind erhob sich der Jüngling, jedoch lief er nicht, nach menschlicher Art, geradewegs darauf zu, denn der Mensch hatte im Streit unterlegen, sondern kletterte zuerst aufs Dach des Obststandes, und von dort aus weiter auf jene der Gebäude rundum um den Marktplatz. Heroben fand sich auch viel mehr Platz und Freiraum, als am überfüllten Boden voller Menschen und Gedränge. Geduckt, fast schleichend bewegte sich der Hanyo über die Häuser, geputzt und verschönert, als würde jeden Moment ein König in sie einziehen. Es dauerte nicht lange, da hatte er den Weg überwunden, konnte von oben sehen, jedoch nicht riechen, nicht schmecken, nicht fühlen. Ein einer Regenrinne ließ er sich hinab, der Menschenkater, still und leise, nur das Glöckchen um seinen Hals gab einen Ton von sich, doch wurde er nicht bemerkt, von jener die das Leuchten in Händen hielt. Ein Mädchen, ein Mensch und doch nicht ganz menschlich, wie die Nase verriet. Sie hielt den Blick auf das Leuchten gerichtet, was, wie Luor nun erkennen konnte, ein Stein, ein Anhänger vielleicht, war.
Er hockte sich in ihre Nähe, nah genug um sie oder den verwunschenen Stein fühlen zu können, jedoch auch weit genug enfernt sie nicht zu arg zu erschrecken, wenn sie ihn bemerkte, und um sofort flüchten zu können, sollte Gefahr drohen.
Sanft mit dem Schwanz peitschend verharrte er, den Blick ebenso wie das Mädchen auf den Stein gerichtet, die Katze in ihm neugierig darauf wieso er so leuchte und wie er diese Färbung erhielt, der Mensch darauf wartend, dass sie ihn bemerkte.
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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyMi Apr 27, 2011 4:10 pm

Fasziniert von dem ewigen Rot, dem Rot, dass dem Lebenssaft so unglaublich ähnlich sah, das sie in ihren Händen halten konnte, schweiften ihre Gedanken ins Unermessliche der Grausamkeit ab. Waren es nicht die Grausamkeiten, die sie Tag für Tag plante, durchführte, in die Vergangenheit entließ, so war es ein vielleicht viel schlimmeres Vergehen, als ein Leben zu nehmen...
Eine Seele quälen, der ewigen Ruhe zu stehlen und für sich zu behalten, um sie verspeisen zu können.
Leben nehmen oder Seelen nehmen, was war das schlimmere? Einen Körper zu zerstückeln oder das, was den Menschen tatsächlich ausmachte, die Seele, einbehalten und ihm das verwehren, für das er letztendlich Lebte, das Paradies. Oder was immer dem Tod folgen mochte... wenn etwas folgte. Das Ungewisse, das Rieve eins ums andere Mal in die Arme der kalten Todesangst drängte.

Wie diese eine Seele wohl, gefangen in diesem kleinen, unscheinbaren Stein, aussehen würde?
Sicher würde es ein viel schöneres, lebendigeres Glänzen geben, eines, das selbst leuchtenden Sternenstaub, selbst die goldenen, beleuchteten Dächer Nazlores weit in den Schatten stellen würde.
Rieve versuchtes es sich vorzustellen; mit aller Kraft, die ihr Kopf, ihre Fantasie zur Verfügung stellen konnte, versuchte sie sich auszumalen, was für einen Anblick eine gefangene Seele in diesem Rot bieten konnte, wenn man den Stein in einen breiten, satten Sonnenstrahl hielt und drehte, um eine leichte Bewegung und Lichtreflexe, die blendeten und spiegelten, in das blutige Farbenspiel zu integrieren.
Es musste einfach atemberaubend sein!
Kunst konnte so wunderschön, so rein und unschuldig, doch genauso grausam, gewalttätig und todbringend sein. Und jedermann bevorzugte das, was ihm gefiel.

Der Fokus auf den Stein verschwand allmählich, das rot verschwamm vor ihrem Blick und rote, dünne Strahlen entschwanden scheinbar allen Seiten des Anhängers, während sich Rieves Augen der Fernsicht hingaben und in zwei blaue Augen schauten. Kein reines, strahlendes Blau, als Pendant zum satten Rot des Anhängers...
Ein Blau, dass im qualitativen Kontrast zum Stein stand, so faszinierend unrein, als würde man sie durch einen staubigen Schleier betrachten.
Bezaubert von der Farbe verengte sie ihre Augen ein bisschen, um etwas schärfer zu sehen, neigte zugleich leicht den Kopf, um am Stein vorbeizusehen.
Dass diese Augen einem Körper gehörten, der sich vor ihr niedergelassen hatte, realisierte sie erst Augenblicke später.
Sofort weiteten sich ihre Augen im Schreck. Im Hinterkopf nahm sie ein leichtes Klingen wahr, das Klingen des Glöckchens, das bereits eine halbe Ewigkeit vergangen schien.
Wie hatte sie sich zu so einer Unachtsamkeit hinreißen lassen können? Blitzschnell rasten ihr Blick über das Geschöpf vor ihr... Männlich!
Mit leicht abwehrender Miene starrte sie ihn an, ehe sie das wohl auffälligste an ihm überhaupt wahrnahm. Die Ohren... Und schon war alles wieder die gleiche heile Welt wie zuvor.
Vor ihr saß kein Mensch, kein abscheulicher, widerlicher, abartiger Mensch. Ein Dämon hatte sie gefunden in ihrem eisigen, kleinen Versteck.
Sie blinzelte leicht und betrachtete seine Ohren, bevor sie mit ihren Augen an seiner Erscheinung herabwanderte und alsbald auch den Schweif entdeckte, der von leichten Zuckungen heimgesucht schien.

"Du bist kein Mensch... oder?",
fragte sie zaghaft, nur um sicherzugehen. Eigentlich war die Antwort vorherzusehen...
Leicht beugte sie sich vor und streckte ihm den Anhänger entgegen. Nur ein paar Millimeter, doch die Geste, so unscheinbar sie auch schien, war verständlich.
Einem Menschenkind hätte sie ihren Anhänger nie in die Hand gegeben, doch ihresgleichen konnte sie trauen, selbst wenn Dämonen unehrlich waren... viele von ihnen. Dämonen traute Rieve, immerhin war sie auch einer... ein halber... oder ein Viertel...
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Luor

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Herkunft : Nicht bekannt
Alter : 16 - 18
Rasse : Katzen-Halbdämon
Beruf : Streuner
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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyMi Jun 01, 2011 7:24 pm

Oh welch schönen Anblick bot dieser Stein dar! Die Katze wünschte ihn zu schmecken, doch wiederstand der Mensch der Versuchung, da es nicht freundlich gewesen wäre, dem Mädchen gegenüber, dass ihm den Steingeliehen hatte.
Die Hände drehten und wendeten das funkelnde Objekt mal in diese, mal in jene Richtung, während der Schweif im Hintergrund leicht zuckte, als Ausläufer der Erregung, hervorgerufen durch das Halten des Objekts seiner Neugierde.

Die leuchtenden Augen wanderten aber immer wieder auch zu seinem gegenüber, um zu erfahren, ob was er tat in Ordnung war.
Gleichzeitig notierte er im Geiste die neuen Informationen bezüglich des Steines, ersann jedoch ach eine Antwort auf die Frage: "Nein, ich bin kein Mensch. Jedenfalls kein reiner. Meine Mutter war wohl einer, mein Vater jedoch war ein Katzendämon.
Wenn Ihr die Frage erlaubt: Was seid Ihr für ein Wesen? Denn ein Normaler Mensch scheint auch Ihr nicht zu sein."
Der junge Halbdämon nahm den Anhänger und legte ihn in seine Hohle Hand um ihn zurück zureichen.
Doch hatten seine Ohren vor aufregung nicht die leisen Tapselschritte bemerkt, die herangeschlichen waren, denn nun schoss eine verschmutzte Kinderhand aus der Gasse beiseiten der beiden hervor und stibitzte den Blutigen Kristall.
Praktisch augenblicklich war er auf den Füßen und verfolgte das Kind und seine Bande die Gasse entlang. Leider wusste er aufgrund der hier herschenden Dunkelheit nicht welches der Kinder den Stein entwendet hatte.

Auf der anderen Seite schossen die kleinen sofort heraus und über die Straße. Luor wollte ihnen folgen, doch kam genau in diesem Augenblick, wie es für solche Zeitpunkte üblich ist, eine Karawane entlang gerollt, die ihm den Weg versperrte und ihn zwang innezuhalten. Er peitschte verärgert mit dem Schwanz, die Ohren zurückgelegt, da er nun die Spur verlieren würde. So schnell er konnte bestieg er das nächste Dach, doch, wie geahnt, konnte er die Kinder nicht mehr sehen.
Trotzdem nahm er ein Stück anlauf und sprang von diesem, auf ein Dach der gegenüberliegenden Straßenseite.
Dort kletterte er wieder zum Boden zurück, wo er, mit Erleichterung, eine leicht dösende Katze auf einem Fass entdeckte.
Vorsichtig stuppste er sie an, um sie zu wecken, während er in der Sprache der Katzen eine Frage stellte: "Hast du hier eine Gruppe von Straßenkindern entlang donnern sehen, die dich vielleicht einen augenblicklang vom Schlafen abhielten? Eins dürfte einen Blutroten Stein bei sich gehabt haben."
Die Katze, oder besser, der Straßenkater gähnte Luor einmal an, ehe er antwortete: "Nein, keine Kinder heute. Ein Glück. Aber wenn du sie suchst, sie haben etwas außerhalb der Stadt in einer alten Mühle ihren Unterschlupf.
Oh, keine Sorge. Es gibt nur eine Gruppe Straßenkinder in dieser Gegend der Stadt. Laufe einfach in Richtung Sonnenuntergang.", ergänzte er auf Luors skeptisches Gesicht hin.
Zum Dank streichelte Luor den Kater einmal und sammelte mit der gleichen Bewegung den Dreck aus seinem Fell, denn was ist Dreck anderes als Erde, über die er gebieten kann?
Um schneller vorranzukommen kletterte der Halbdämon wieder auf die Dächer der Stadt und wandte sich gen Westen, richtung Sonnenuntergang.


tbc: :: Neor :: Die Stadt Wyrmhausen :: Die Alte Müle


Zuletzt von Luor am Fr Jul 29, 2011 8:05 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Rieve

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BeitragThema: Re: Kirche & Marktplatz   Kirche & Marktplatz EmptyDo Jun 09, 2011 5:08 pm

Rieve zögerte. Halb Mensch also? Ein halber Mensch saß vor ihr und hielt ihren kostbaren, neu erworbenen Stein in den Händen? Jedoch, dass er auch ein halber Dämon war, rettete ihn von der Liste ihrer vermeintlichen Opfer. Er war aber ein ehrlicher Junge, im Gegensatz zu den Toten, die sie befragt hatte, bevor alle in einem dunklen, tristen Grab endeten. "Ich hab es nicht getan!" ... "Es tut mir wirklich Leid!" ... "Ich weiß nicht, wovon du sprichst."...
Sie war es Leid, all diese Lügen wieder und wieder hören zu müssen, weswegen sie seit einer Weile schon von ihrem üblichen Vorgehen abgewichen war, keine Fragen mehr stellte. Nur noch mordete.
Aber musste sie nun auch die Wahrheit sagen? Etwas von sich preis geben, da ihr Gegenüber mit den Katzenohren es getan hatte?
Wohl war Rieve dabei nicht, doch sie schuldete es ihm und Rechnungen ließ sie nie offen.

"Ich war einst Mensch. Doch nun wandle ich nur noch zwischen Geist-sein und Dämon-sein."
Weder, noch. Halbblut, und das ohne Blut. Ein erbärmliches Halbwesen, abgekommen vom Weg, den es eingeschlagen hatte, nunmehr verdammt, einem Dämon zu folgen.
Erleichtert, den Stein endlich wieder an sich nehmen zu dürfen, streckte Rieve ihre Rechte danach aus, was ihr in flacher Hand dargeboten wurde, doch jemand war schneller. Eine zierliche Hand mit dreckigen, kleinen, schmalen Fingern daran hatte sich und ihren Besitzer zum Dieb gemacht. Ein unwiderstehlicher Drang, dem Dieb ein "Fahr zur Hölle!" hinterher zu schreien wurde in Rieve wach, während sich ihre Augen zornig zu Schlitzen zusammenzogen, während sie die Bonbontüte schnappte, die auf ihren Schuhen lag, in ihren Beutel stopfte und dem Jungen, der ihr Gesellschaft geleistet hatte, folgte. In ihren zierlichen Schuhen und dem eleganten Kleid allerdings gestaltete sich das Rennen nicht sonderlich gut. Ganz im Gegenteil. Nach kurzer Zeit hatte sie den Katzenjungen verloren und stand allein in einer Gasse, aus der das Sonnenlicht längst verbannt schien.
Voller Wut schlug Rieve ihre Faust gegen den massiven Stein der Häuser, die ihre Sicht links und rechts begrenzten. Dann aber besann sie sich eines besseren und machte kehrt. Irgendjemand musste diese Kinder doch kennen...oder zumindest einmal vorher gesehen haben. Irgendjemand wusste etwas.
Und dann folgte ihre persönliche, kleine Rache.
Nicht oft hatte Rieve jemanden ohne einen Auftrag bestraft, schon gar keine Kinder, doch das hier war ein verdammtes Diebesgesindel, dass es nicht anders verdient hatte.
Schnaubend stampfte sie aus der Gasse und zupfte gleich dem erstbesten Händler auf dem Markt am Ärmel, um sich nach Kindern zu erkundigen.
Ein liebliches Gesicht machen, unschuldig wirken, nett "Danke." sagen, selbst wenn sie nur ein "Ne, nich gesehn." zu hören bekam. Nebenbei noch schauen, ob da nicht doch jemand etwas zu verbergen hatte...
Es dauerte eine halbe Unendlichkeit, bis irgendwann einmal jemand mit ein paar Informationen herausrückte. Tatsächlich war es die fünfte Person gewesen, die Rieve befragt hatte, doch wer achtete schon auf die Zeit, wenn man unendlich viel davon hatte?
In einer alten Mühle also. Die Röcke ihres Kleides zusammengerafft eilte Rieve davon, in die Richtung, die ihr gezeigt worden war. Direkt vor ihr konnte Rieve betrachten, wie die Sonne verschwand. Nur noch wenige Minuten und sie würde nicht mehr umherrennen müssen wie eines der Diebeskinder.
Sie spürte bereits in ihren Knochen, dass die Flügel wieder zu wachsen begannen. Wundervoll~
Mit einem hastigen Blick über die Schulter verschwand Rieve in einer Gasse und ließ der Natur... ihrer persönlichen Natur, freien Lauf. Nach ein paar Augenblicken verließ sie die Stadt gen Westen, nicht zu Fuß, sie flog durch das Geäst der angrenzenden Bäume und sah schon in nicht allzu großer Ferne das alte, halb verfallene Flügelkreuz.

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