Titel : The White Wizard Herkunft : Nazlóre, Königreich Platina Alter : 1173 Jahre Rasse : Mensch Beruf : Meistermagier des Weißen Ordens Ort : Das Gebirge von Kyrilvár, Wald am Berghang Link : Charakterbogen
Thema: Zum Roten Wyrm Di Aug 24, 2010 7:36 am
Jedes Jahr werden im Rahmen des Wyrmfestes Vorschläge gemacht wie man die Stadt verschönern könnte und einer davon wird umgesetzt. Vor drei Jahren wurde der Vorschlag der Wirtes des Roten Wyrm ausgewählt und somit das Gasthaus zu etwas ganz Besonderem gemacht. Von oben bis unten wurde es mit handtellgroßen, dunkelroten, runden Ziegelscheiben verkleidet, so daß es aussieht, als hätte das Gebäude ein Schuppenkleid. Vor den Eingang wurde ein steinerner Baldachin gesetzt, der von zwei weißen Säulen getragen wird, die sich nach unten hin verjüngen, und von dem kleine, weiße, spitz zulaufende Säulenansätze herabhängen als wären es Zähne in einem Maul. Zwei große Lampen wurden auf diesem Baldachin montiert, um an Augen zu erinnern. Wenn man nun das Gasthaus betritt, so tritt man mit etwas Fantasie in das Maul eines riesigen Schuppentieres, das natürlich den Wyrm darstellen soll. Obwohl die Unterkunft nach neorischen Maßstäben schon fast luxoriös ist, sind die Preise recht niedrig, die Wirtsleute sind freundlich und manchmal etwas neugieriger und aufdringlicher als man es gern hätte. Das Essen, der Wein und das Bier - natürlich das städtische Wyrmbier in rot, gold und schwarz - ist ausgezeichnet. Die Zimmer sind sauber, mit Teppichen ausgelegt, mit Stofftapeten und dicken Gardinen versehen und haben ein eigenes Bad mit Toilette. Der Schankraum ist schlichter gehalten, schließlich bringen viele Gäste auch viel Staub mit hinein und so hat der Wirt sich schweren Herzens entschieden alles einfach mit Holz vertäfeln zu lassen und robuste Möbel zu verwenden, so daß sich der Raum nicht sehr von denen anderer Gasthäuser unterscheidet; bis vielleicht auf die bunten Windlichter auf den Tischen und anderen Kleinigkeiten.
Schweigend folgte Ela-rah dem Mann zu ihrem Ziel. Diese Stadt wies einige Unterschiede auf, die sie aus der Masse herausstechen ließen. Irgendwie war es hier sauberer, ordentlicher und gepflegter als an anderen Orten der Welt. Oft konnte man sich des nachts nur unter Gefährdung seines Lebens auf die Straße begeben, doch hier konnte selbst die feine Nase der Häsin keine unmittelbare Gefahr erschnuppern. Hoffentlich würde sich das im Gasthaus, auf dessen steinernen Vorbau sie schon die Lampen sehen konnte, nicht ändern.
Gast Gast
Thema: Re: Zum Roten Wyrm So Jan 16, 2011 6:47 pm
[cf: Hafen]
Ihre Eltern schienen ihr wohl viel weniger zu bedeuten, als Redan es von... eigentlich allen anderen humanoiden Lebewesen gewohnt war. Die Meisten hatten ja eine sehr hohe Ansicht an ihre Erzeuger, viele hatten sogar bis zu deren Tod Kontakt mit diesen. Sie schien das ganz anders zu sehen... und er selbst? Zumindest glaubte er, dass er seine Eltern gerne kennenlernen würde. Sie könnten ihm sicher etwas Sagen... Wieso er in diesem Forschungslabor war und dergleichen.
Gemeinsam gingen sie durch die dunkle, aber ruhige Stadt. Angst hatte Redan hier keine, schon oft genug war er hier gewesen, oft genug hatte er bereits gesehen, wie friedlich diese Stadt doch ist. Ein sicherer Zufluchtsort, wenn man so wollte. Schlägereien kamen kaum vor, genauso wie Raubüberfälle und dergleichen. Es war wie ein ungeschriebenes Gesetz, dass hier praktisch jeder seine Waffe ruhen ließ. Und so erreichten sie unbehelligt das berühmte Gasthaus mit der auffälligen Verzierung. Wie jedes Mal, als er vor diesem Drachenkopf stand, fragte sich Redan wieder, wie groß denn ein echter Drachenkopf wäre.
Schweigend ging er unter den Zähnen vorbei zu der Türe und öffnete diese. Warme Luft aus dem Inneren kam ihm entgegen, der wohlige Geruch von gutem Essen. Ein paar Geräusche kamen auch noch von innen, wennauch durch die späte Uhrzeit nur noch wenige Gäste hier waren. Trotzdem wandte er sich zu der Hasendämonin um, hielt ihr die Türe auf und sagte „Willkommen im roten Wyrm!“
Thema: Re: Zum Roten Wyrm Fr Jan 28, 2011 11:15 am
Spätestens als der Gestank aus dem inneren des Gasthauses ihr entgegenschlug, wünschte sich Ela-rah ganz weit weg.
oO“Siehst du das embleer hlessi? Ich betrete dieses Gebäude deinetwegen. Ich hoffe du bist zufrieden.“Oo
Es war gut, dass Redan ihre Gedanken nicht hören konnte, denn bei der Beschreibung des Geruchs, der in ihre Nase eindrang, kamen ihr wieder einmal außer Schimpfwörtern keine Alternativen in den Sinn. Und Menschen wagten es tatsächlich zu behaupten, dass Tiere stinken. Wahrscheinlich waren ihre Nasen viel zu abgestumpft, um wirklich etwas zu riechen und der natürliche Duft der Natur reizte ihre verkümmerten Riechorgane zu sehr. Ihrer feinen Nase setzten dagegen die viel zu intensiven und aufdringlichen Gerüche aus dem Wirtshaus zu. Es roch nach Menschen, nach ihrem Schweiß, eindeutig nach Alkohol und nach dem Fraß, den die Menschen Essen nannten. Sie musste allerdings zugeben, dass es weitaus schlimmere Orte gab als diesen, doch im Moment beeinflusste sie das wenig.
Als die Hasendämonin durch die Türe trat, konnte sie erkennen, wie die Gesichter der wenigen anwesenden verschwommenen Gestalten sich in ihre Richtung drehten. Was gab es da zu glotzen? Sie war eine ganz gewöhnliche Dämonin mit Flügeln und Bockshörnern und dem Erscheinungsbild eines Hasen. Zielsicher ging sie die Blicke der Gäste ignorierend auf den Tisch zu, der am weitesten von anderen besetzten Tischen entfernt war und setzte sich dort auf einen Stuhl, sodass sie in den Raum sehen konnte. Erstaunlich. Bisher hatte niemand das Wort ergriffen und sie beschimpft oder eine Waffe gezückt und sie attackiert. Vielleicht aber auch nur aus dem Grund, weil sie eine menschliche Begleitung im Schlepptau hatte, wer weiß. Der einzige, der sich abgesehen von Redan näherte, schien der Wirt zu sein. Hektisch überlegte Ela-rah, was sie sagen könnte, ohne dabei tausend Flüche auszustoßen.
Thema: Re: Zum Roten Wyrm Fr März 25, 2011 8:47 pm
[Einstiegspost] Der Wächter war froh sich wieder einmal in der Zivilisation aufhalten zu können, auch wenn er nur kurze Zeit hier bleiben würde um seine Vorräte wieder aufzustocken und vielleicht ein paar kleinere Ausbesserungsarbeiten an seiner Ausrüstung durchzuführen, boten die lebhafte Stadt doch eine willkommene Abwechslung zu den kleinen Dörfern und der Wildnis. Das leise metallische Schaben, das seine Büßer bei jeder Bewegung verursachten nahm er genau so wenig wahr wie die skeptischen oder gar furchtsamen Blicke, die ihnen die meisten Menschen im Vorbeigehen zuwarfen. Beides war in seinem Leben zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Mit einem leichten Schmunzeln blieb er vor dem Eingang des Gasthauses einen Moment stehen und betrachtete die außergewöhnliche Fassade. Den beiden gehörnten Büßern befahl er in einer Seitengasse zu warten um die Besucher des Gasthauses nicht unnötig zu ängstigen bevor er das Gasthaus, gefolgt von seinem dritten Diener, betrat. Auch diesem Gespann folgten die Blicke der meisten anderen Gäste mit einer Mischung aus Unbehagen und Interesse. Wer konnte es ihnen angesichts der schwarzen Rüstung, deren Helm wie der Kopf eines Hundes oder Schakals gestaltet war, und dem riesenhaften Schwert seines Begleiters verdenken? Mareks Augen wanderten über die Menge als er nach einem freien, etwas abgelegenen Tisch suchte. Die eisblauen Augen verweilten einen Moment auf der Hasendämonin, bevor er sich schließlich setzte und der Büßer sich direkt hinter ihm postierte.
Dieses Wesen würde er etwas genauer im Auge behalten… Marek wusste genug über Dämonen um dieser Rasse mit mehr als nur Misstrauen zu begegnen aber er würde natürlich nichts unternehmen... bis sich eine Notwendigkeit dazu ergab.
Glücklicherweise schien ihr menschlicher Begleiter das Reden übernehmen zu wollen. Er fragte sie nach ihren Wünschen und sie lehnte ab. Soweit kam es noch, dass sie Menschenfraß hinunterwürgte. Etwas verwundert akzeptierte Redan dies, bestellte sich selbst aber etwas zu essen und zu trinken. Wenigstens war es hier drin warm, rief sich die Dämonin in Erinnerung, warum sie überhaupt diesen Ort aufgesucht hatte. Nach der Bestellung breitete sich Schweigen zwischen den beiden aus. Das Gespräch bisher war nur stockend zustande gekommen und auf diese Art ging es weiter, in diesem Fall durch gegenseitiges Anschweigen. Der Wirt brachte die bestellten Dinge – dass sie stanken wie die Pest, war für Ela-rah nicht weiter verwunderlich – und ihr blonder Begleiter begann seine Mahlzeit. Zum Zeitvertreib musterte sie die anderen Gestalten im Gasthaus.
Die Tür zum Wirtshaus öffnete sich und ein weiterer Mensch trat ein. Ihr Blick allerdings haftete an dem Anhängsel, dass er mitbrachte. Ihre Hand schloss sich fest um den Schwertgriff und angesichts des hundeähnlichen Kopfes der Gestalt verfinsterte sich ihre Miene sichtlich. Bei Frith! Am heutigen Tag hatte sich wohl die ganze Welt gegen sie verschworen. Genaueres konnte sie nicht erkennen, dazu waren die Neuankömmlinge zu nah und ihre Umrisse zu verschwommen. Ihre bisher hängenden Ohren richteten sich auf und lauschten jedem Geräusch, das aus ihrer Richtung dran. Sie wollte nicht die ganze Zeit hinüberstarren, denn dies hätte man als Herausforderung deuten können.
Thema: Re: Zum Roten Wyrm Mi Apr 06, 2011 11:39 am
Als hätte das dämonische Wesen seine Gedanken gelesen, richtete es die Ohren auf. Mareks Meinung nach war diese Vermutung gar nicht so abwegig wie sie im ersten Moment vielleicht erscheinen mochte. Er hatte schon zu viel von dem gesehen was Magier und übernatürliche Wesen mit der unglaublichen Fülle ihrer Macht zustande brachten. Gedanken lesende Hasendämonen wären im Vergleich dazu noch keine große Überraschung. Als eine Bedienung sich schließlich an seinen Tisch begab, bestellte der Wächter mit freundlichen Worten einen Krug Bier und überließ es dem Büßer in seinem Rücken die Vorgänge in seiner Umgebung zu überwachen. Mit geübten Bewegungen rückte er seinen Waffengurt zurecht und lehnte sich dann etwas entspannter zurück, in der Hoffnung einen ruhigen Abend verleben zu können. Tavernen waren für ihn stets eine zwiespältige Angelegenheit gewesen. Er mochte einerseits die überschwängliche Fröhlichkeit der Gäste, doch war diese, meist durch Alkohol erzeugte, Stimmung eben gerade aufgrund ihrer Quelle prädestiniert innerhalb weniger Momente ins komplette Gegenteil umzuschlagen und ihm mehr Arbeit zu verschaffen als er in einem abgelegenen Dorf in Monaten zu erledigen hätte. In dem Alkoholinduzierten Übermut vergaß auch so mancher wer da vor ihm stand und so musste er sehr viel häufiger und exzessiver Gewalt anwenden um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Das Geräusch des Krugs auf der Tischplatte riss den Wächter schließlich aus seinen Gedanken, woraufhin er nach selbigem Griff und einen tiefen Zug nahm, in der sicheren Überzeugung ja zu wissen wann er genug hatte.
Anspannung erfüllte ihren Körper, doch der Typ schien es nicht auf irgendetwas anlegen zu wollen und ließ kein Zeichen von aufkommender Aggression erkennen. Vielleicht konnte diese Nacht doch friedlich verlaufen. Wahrscheinlich hätte sie diesen Gedanken nicht denken dürfen, denn just in diesem Moment öffnete sich erneut die Tür und der torkelnde Gang des Mannes war ein Indiz dafür, dass schon viel Alkohol seine Kehle hinuntergeflossen war. Doch neben dem widerlichen Gestank schwang noch etwas in seinem Geruch mit, ein fremdes Aroma, das nicht an diesen Ort passen wollte. Vielleicht stammte er nicht von hier. Sein Blick wanderte ziellos durch den Raum bevor er an Ela-rah hängen blieb. Unsicheren Schritts bewegte er sich auf ihren Tisch zu und deutete mit dem Finger auf sie. Während er das Wort erhob, fuchtelte er damit herum. Zwar lallte und nuschelte er, doch man konnte dennoch recht deutlich Folgendes heraushören:
„Was macht dieser Abschaum hier? Stinkende Dämonenbrut! Fahr zur Hölle, wo du hingehörst!“
Das war er. Der entscheidende Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Was bildete sich dieser Wurm ein? Das würde er bitter bereuen. Jetzt. Die Hasendämonin sprang förmlich auf, zog ihr Schwert und ging einige drohende Schritte auf den Kerl zu. Sie schrie ihm Worte in ihrer Muttersprache entgegen und auch wenn wohl keiner im Gasthaus diese Worte verstand, schon allein der Tonfall war mehr als eindeutig und trotz der fremden Sprache war klar, dass diese Schimpfkanonade sich gewaschen hatte.
Und wieder einmal stellte der Wächter fest, dass er mit einem freien, geruhsamen Abend wohl zu viel vom Universum verlangte. Kaum hatte der Mann den Mund geöffnet spannte Mareks Körper sich unwillkürlich an und ein geistiger Befehl setzte den Büßer in Bewegung. Eine bewaffnete Dämonin so zu beleidigen… Je nach Reaktion dieser könnte sich hier schnell ein Sturm losbrechen, der kaum noch unter Kontrolle zu bringen wäre. Ein wütendes Grollen entrang sich der Kehle des Wächters, als eine Waffe ins Spiel kam. Nach einem kurzen Gedankenaustausch mit dem Schakal durchschnitt Stahl die Luft und das monströse Schwert bildete eine tödliche Barriere zwischen den beiden Streithähnen. Der Betrunkene taumelte erschrocken zurück bis sich der, im wahrsten Sinne des Wortes, stählerne Griff des Wächters um seinen Nacken schloss und ihm ein schmerzerfülltes Stöhnen entlockte. Die Aufmerksamkeit Mareks schien jedoch nicht auf den Trunkenbold gerichtet zu sein, denn zumindest sein eisiger Blick fixierte die Dämonin. Mit der freien Rechten am Griff seines Hammers richtete er schließlich das Wort an sie: „Steck die Waffe weg. Heute wird hier kein Blut fließen, es sei denn du bestehst darauf… und dann wird es deines sein“. Der Tonfall des Wächters war keineswegs drohend, es klang vielmehr wie eine reine Feststellung der Tatsachen. Das Schwert des Büßers hatte sich in der Zwischenzeit, wie auch sein Träger, keinen Millimeter bewegt, doch sowohl der Wächter als auch sein Diener waren bereit die Forderung jederzeit mit allen nötigen Mitteln durchzusetzen. Der Trunkenbold wand sich währenddessen, unbeachtet zeternd, im Griff des blonden Kriegers.
Thema: Re: Zum Roten Wyrm Do Apr 14, 2011 11:45 am
Wie Drahtseile waren ihre Nerven gespannt. Da sie die Szene nicht genau erkennen konnte, hatte sie sich auf einen direkten Angriff gegen sich vorbereitet. Doch dieser blieb aus. Stattdessen hatte das seltsame Hundewesen sein Schwert niedersausen lassen und so eine Grenze zwischen ihr und dem menschlichen Abschaum geschaffen. Was mischte dieses Vieh sich ein?! Doch damit nicht genug. Der blonde Kerl, der erst kurz zuvor eingetreten war, wagte es doch tatsächlich, ihr etwas zu befehlen. Fast als Zeichen der Empörung zuckten ihre Ohren. Wäre da nicht der Köter und der allzu belebte Ort gewesen, hätte sie ihm prompt gezeigt, was sie von seinem Verhalten hielt. Doch sie war in der Unterzahl und ihr Seelendiener würde einen bewaffneten Kämpfer nicht ausgleichen können. Langsam ließ sie ihre Waffe sinken, dachte aber gar nicht daran, sie wegzustecken. Stattdessen deutete sie mit dem „Zeigefinger“ ihrer freien linken Hand auf den Fremden.
„Du hast mir nichts zu sagen, Mensch. Ohne dein Schoßhündchen würdest du für diese Frechheit nicht so leicht davonkommen. Und er auch nicht,“ fügte sie mit einem kurzen Blick auf den betrunkenen Störenfried hinzu.
Anschließend wandte sie sich ab und ging zur Tür des Gasthauses, die sie ebenso kräftig auf- wie zustieß und mit dem Krach, den sie dabei verursachte womöglich auch einige Nachbarn weckte. Wütend stapfte sie die Straße entlang mit nur einem Ziel: möglichst bald aus diesem vermaledeiten Menschennest herauszukommen. Ob sie nun verfolgt wurde oder nicht, sie würde es nicht eine Sekunde länger hier aushalten.